California's Wine Country.

 

Ich hatte ja schon viel darüber gehört, etwas gelesen, und war sogar schonmal da, damals, 1998, mit Helmut. Allerdings hatten wir uns seinerzeit mehr um den Dialog mit den vernachlässigten Staudammwärtern des Großraumes bemüht, einen trafen wir nach langer Suche auch an und konnten ihm die Philosophie der Airheads näherbringen. Er präsentierte uns im Gegenzug seine stattliche Sammlung von in langen Winternächten und von eigener Hand gefertigten Jagd- und Kampfmessern. Bester Stahl! Unsere Geduld wurde mit Bier, Abendessen und heisser Dusche belohnt, und selbstverständlich brauchten wir die sonst obligatorische Gebühr für's Zelten nicht zu entrichten.

Nun aber ist 2000, und Gratis-Zeltplätze finden sich nur noch an einsamen kleinen Strässchen mit endlos langen Namen, weiter westlich.

Im Wine Country ist, nachdem der Boom kalifornischer Weine schon bald wieder ein alter Hut ist, nachdem die Inlands-Nachfrage die Produktion fast überschreitet, kaum noch ein Inch² des Landes ungenutzt. Also hohe Preise, für alles. Und keine wilde Camperei.

Auch nicht mehr gratis, aber immer noch erschwinglich und ein großes Vergnügen, sind die überall angebotenen Wein-Verkostungen. Viele der Weingüter legen großen Wert auf gutes Image. Da wird mit architektonischen Großtaten geklotzt, und ganze Kunstsammlungen finden sich hinter echt- oder neo-historischem Gemäuer. Die Eigentümer gefallen sich in der Rolle von Mäzenen, tun aber auch einiges dafür.

Hier wird wieder offensichtlich, daß Wein und Geld viel miteinander zu tun haben. Die Vineyards hier im mittleren Norden arbeiten hochprofessionell, die größeren geradezu industriell. Enorme Ausstoß-Mengen, und immer noch sind sie überschaubar im Vergleich zur weltgrössten Kellerei in Central California (Gebrüder Gallo in Modesto).

Die Preise der besseren kalifornischen Weine sind, verglichen mit europäischen Produktionen oder (immer noch) denen aus Südamerika, enorm hoch. Der zur Verkostung angebotene Wein war durchweg sauteuer (zwischen $18 und $34 pro Flasche), allerdings auch SAUGUT! Ich werde wohl noch lange suchen müssen, um vergleichbar leckere Tropfen aus Frankreich oder Spanien ausfindig zu machen, zu vernünftigen Preisen. Wenn ich sie gefunden habe - eehhhmm - werde ich das allerdings HIER nicht verraten ;-)

Jedenfalls bin ich durch diese Kostproben im Napa Valley in ganz neue Dimensionen vorgedrungen, ich fürchte, in Zukunft wird's teurer :-((( . . . (((-: aber es lohnt sich!

 

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