Das war am Samstag. Freitagabend waren wir nach Point Arena zu
einem Fisch-Lokal direkt am Strand gefahren. Sehr nette
Atmoshäre, und für dortige Verhältnisse waren die Preise
für's Gebotene noch passabel. Wenn man allerdings bedenkt, dass
ich für ein einfach gehaltenes Tellergericht - phantasievoll
benannter Bratfisch mit der einen oder anderen Beilage -
zuzüglich eines eher kleinen Glases Rotwein mal eben den
Gegenwert eines gut-deutschen Fuffis rausgehauen habe, kann das
doch nachdenklich stimmen, jedenfalls im nachhinein. Vor Ort ist
mir sowas eher schnuppe, bin halt da und MUSS was essen...
Nach dem Dinner zurück zum KOA gedüst und das obligatorische
Feuerchen entfacht. Brannte auch ne Weile, bis irgendwann die
Luft raus war, wir hatten alle doch einige Stunden im Sattel
hinter uns.
Nachts dann mal wieder Regen, er liess uns erst am Samstag
nachmittag zufrieden. Wir nutzten die sunny intervals zur
Begrüßung neuer Teilnehmer und für eine Erkundungstour an den
Strand und zum Point Arena Lighthouse.
Sonntagmorgen fuhren Bob und ich zu John & Janet's neuem
Landhaus - eine Einladung zum Frühstück schlägt man nicht aus!
Nach und nach trudelten weitere Teilnehmer des Treffens ein, denn
John hatte eine Einsaat-Party anberaumt. Frisch gestärkt mussten
wir - hinter ihm her - den frisch ausgestreuten Blumen-Samen im
Rasen festtrampeln. Eine originelle Einlage und wieder ein Beweis
dafür, wie leicht man doch erwachsene Menschen erheitern kann.
Bob musste nun heimwärts ziehen, ich hatte noch eine knappe Woche Zeit. Meinen ursprünglichen Plan, Dave in Oregon zu besuchen (ich hatte ihn letztes Jahr in Baja California kennengelernt und war mit ihm zwei Tage auf den wildesten Pisten unterwegs) hatte ich Weichei längst aufgegeben, das Wetter sollte im Norden eher kälter und fieser werden... Ich begab mich also landeinwärts, auf ein wunderbar einsames Strässchen mit endlos langem Namen.
Es läuft nach Überquerung der Küstenkette am Gualala River South Fork entlang, hat einige direkte Zufahrten zum Flussbett und sicher mehr als nur ein sehr schönes Fleckchen für's Zelt.
Ich hatte gerade das Gepäck abgerödelt als der Regen einsetzte. Aufbau in Rekordzeit, und dann relaxen, lass es prasseln!
Mein Proviant reichte immerhin bis zum Dienstag, an dem sich auch die Sonne wieder durchsetzte. Mein Alternativ-Programm zu Oregon hieß Wine Country, und da fuhr ich nun hin.
Übrigens - die Zeitangaben auf den Fotos entsprechen (zum Zeichen der Verbundenheit mit der Heimat) der Mitteleuropäischen Sommerzeit!